Deutschlandweite Nutzung von RUPERT, einem Online-Forum für psychische Gesundheit im Rettungsdienst

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00031648
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
28.04.2023
Letzte Aktualisierung in DRKS:
13.03.2024
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

RUPERT

Internetseite der Studie

http://www.rupert-community.de/studie

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Depression ist eine ernste psychische Erkrankung, die erhebliches Leiden verursacht. In Deutschland erkrankt auf die Lebensspanne betrachtet etwa jeder fünfte Erwachsene einmal an Depression. Als Risikofaktoren für das Auftreten einer Depression sind neben genetischen Faktoren ein hohes Ausmaß an Stress und das häufige Erleben extrem belastender Ereignisse zu nennen. Einsatzkräfte im Rettungsdienst sind diesen Risikofaktoren berufsbedingt in besonderem Maße ausgesetzt. Somit ist davon auszugehen, dass sie ein erhöhtes Risiko haben, an Depression zu erkranken. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Rettungsdienst sind männlich. Studien geben Hinweise darauf, dass insbesondere Männer ein ungünstiges Hilfesuchverhalten bei psychischen Problemen zeigen. Erklärt wird dies unter anderem durch das soziale Rollenverständnis von Männern als „stark“ und „belastbar“, sodass psychisches Leiden bei Männern als gesellschaftlich unstatthaft gilt und entsprechend mit einem Stigma belegt ist. In Verbindung mit einer traditionell männlich geprägten Organisationskultur mit rigiden Männlichkeitsnormen, wie sie im Rettungswesen vorkommen kann, kann sich diese Stigmatisierung noch stärker auswirken. Hierdurch kann das Hilfesuchverhalten beider Geschlechter so stark gehemmt sein, dass vorhandene Versorgungsangebote nicht oder nicht frühzeitig in Anspruch genommen werden. Frühzeitige Behandlung von Depressionen ist jedoch wichtig, um die Chance auf einen unkomplizierten, milden Erkrankungsverlauf zu erhöhen und das Wiedererkrankungsrisiko zu minimieren. Hierzu bedarf es geeigneter und niedrigschwelliger Versorgungsangebote, die sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientieren. An diesem Punkt setzt das RUPERT-Projekt an. Das Ziel der aktuellen Studie ist die bundesweite Einführung der RUPERT-Intervention in Deutschland. Wir werden analysieren, ob die Implementierung mit Hilfe der regionalen Allianzen gegen Depression einer Implementierung überlegen ist, die lediglich über nationale Kommunikationskanäle stattfindet. Darüber hinaus werden wir die sozialen Netzwerke innerhalb der digitalen RUPERT-Community untersuchen, Kontakt zu Akteuren im Rettungswesen aufnehmen, um den Mehrwert von RUPERT zu verstehen, und Ideen zur Generalisierbarkeit von RUPERT für andere Ersthelfer explorieren, indem wir Polizeibeamten und Feuerwehrleute befragen.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Für Einsatzkräfte im Rettungsdienst (emergency medical personnel, EMP) besteht ein Risiko für depressive Störungen, da sie während ihrer Arbeit in besonderem Maße depressogenen Risikofaktoren ausgesetzt sind, zu denen z. B. eine hohe berufliche Belastung und traumatische Extremsituationen zählen. Darüber hinaus ist ein Teil der EMP möglicherweise wenig empfänglich für sekundärpräventive Maßnahmen und professionelle Behandlung. Insbesondere für Männer konnte gezeigt werden, dass sie aufgrund ihres sozialen Rollenverständnisses, mit Männlichkeit assoziierter Normen und der Angst vor Stigmatisierung Schwierigkeiten haben, sich bei psychischen Problemen Hilfe zu suchen. Digitale Interventionen können die Suche nach Informationen und professioneller Hilfe bei Depressionen erleichtern, indem sie Anonymität gewährleisten. In diesem Zusammenhang sind Online-Selbsthilfeforen ein vielversprechender Ansatz, da sie leicht zugängliche Informationen und gemeinschaftsbasierte Unterstützung verbinden. Das RUPERT-Projekt zielt darauf ab, eine Online-Intervention zu entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren, die psychoedukative Informationen und gemeinschaftsbasierte Unterstützung durch ein Diskussionsforum für EMP bietet. Das Ziel der aktuellen Studie ist die bundesweite Einführung der RUPERT-Intervention in Deutschland. Unter Verwendung eines „effectiveness-implementation hybrid type 2“-Designs werden wir i) die sozialen Netzwerke innerhalb des Diskussionsforums und die zwischen den Teilnehmern ausgetauschten Inhalte mit Hilfe einer mixed-methods Inhaltsanalyse und einer Analyse sozialer Netzwerke untersuchen und ii) verschiedene Implementierungsstrategien (regional ausgerichtet vs. bundesweit) hinsichtlich der Annahme und Verbreitung der Intervention vergleichen. Sekundäre Ziele sind zu explorieren, ob die RUPERT-Intervention auf andere Gruppen von Ersthelfern verallgemeinert werden kann, sowie das Sammeln von Feedback von Multiplikatoren und Interessenvertretern bezüglich ihres Engagements mit RUPERT und des Mehrwerts für die Arbeitgeber im Rettungsdienst.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
F32 - Depressive Episode
ICD10:
F43.2 - Anpassungsstörungen
ICD10:
Z73 - Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung
Gesunde Probanden:
Ja

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Die Strategie zur Implementierung von RUPERT besteht aus bundesweiten Elementen (z.B. Pressemitteilungen, Social Media-Aktivitäten), zusätzlich finden gezielte regionale Aktivitäten statt, die durch die lokalen Bündnisse gegen Depression in Zusammenarbeit mit den örtlichen Akteuren im Rettungsdienst durchgeführt werden. Alle Teilnehmenden erhalten Zugang zur RUPERT-Intervention, einem digitalen Informations- und Austauschprogramm, das eine Informationsplattform und ein Diskussionsforum umfasst. Die Datenerhebung dauert sechs Monate. Während dieser Zeit werden Log-Daten der RUPERT-Intervention gesammelt (Anzahl neuer Registrierungen pro Region, Anzahl und Inhalten von Beiträgen im Diskussionsforum, Anzahl und Dauer von Seitenzugriffen) und Teilnehmde werden einmal pro Monat per Selbstbericht-Fragebogen nach ihrer Nutzung des Diskussionsforums (qualitativer, strukturierter Fragebogen) und ihrer psychischen Gesundheit (PHQ-4, WHO-5) befragt.
Arm 2:
Die Strategie zur Implementierung von RUPERT besteht aus bundesweiten Elementen (z.B. Pressemitteilungen, Social Media-Aktivitäten). Alle Teilnehmenden erhalten Zugang zur RUPERT-Intervention, einem digitalen Informations- und Austauschprogramm, das eine Informationsplattform und ein Diskussionsforum umfasst. Die Datenerhebung dauert sechs Monate. Während dieser Zeit werden Log-Daten der RUPERT-Intervention gesammelt (Anzahl neuer Registrierungen pro Region, Anzahl und Inhalten von Beiträgen im Diskussionsforum, Anzahl und Dauer von Seitenzugriffen) und Teilnehmde werden einmal pro Monat per Selbstbericht-Fragebogen nach ihrer Nutzung des Diskussionsforums (qualitativer, strukturierter Fragebogen) und ihrer psychischen Gesundheit (PHQ-4, WHO-5) befragt.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Primäre implementierungsbezogene Endpunkte: Annahme und Durchdringung von RUPERT in verschiedenen Regionen (Maß: Anzahl der neuen Registrierungen für RUPERT in jeder Region; Erhebungsmethode: Selbstberichtsdaten, Registerdaten zur Anzahl des medizinischen Notfallpersonals in verschiedenen Regionen Deutschlands). Primäre klinische Endpunkte: Anzahl der zwischen den RUPERT-Teilnehmern hergestellten bidirektionalen Interaktionen, Quantität und Qualität der ausgetauschten Inhalte in Bezug auf Informationen und Unterstützung (Erhebungsmethode: strukturierte qualitative Befragung).
Sekundärer Endpunkt:
Die sekundären Endpunkte umfassen Log-Daten der Nutzung von RUPERT (Anzahl der Zugriffe, Dauer der Nutzung, Anzahl der Nutzer), soziodemografische Merkmale der Nutzer, Symptome von Depression und Angst (PHQ-4) sowie das Wohlbefinden der Teilnehmer (WHO-5). Weitere Endpunkte sind die Durchführbarkeit und Akzeptanz von RUPERT (bewertet anhand eines strukturierten Fragebogens mit Multiplikatoren) und das Potenzial der Generalisierbarkeit der RUPERT-Intervention auf andere Gruppen von Ersthelfern (bewertet anhand qualitativer Interviews mit Polizeibeamten und Feuerwehrleuten).

Studiendesign

Studienzweck:
Prävention
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, nicht randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Aktive Kontrolle (wirksame Behandlung der Kontrollgruppe)
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Andere
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Andere Landkreis Rosenheim Chiemsee
  • Andere Stadt Erlangen, Landkreis Erlangen-Höchstadt Erlangen
  • Andere Stadt Essen Essen
  • Andere Landkreis Fulda Fulda
  • Andere Landkreis Gotha Gotha
  • Andere Landkreis Hildesheim Hildesheim
  • Andere Landkreis Görlitz Görlitz
  • Andere Stadt Leipzig, Landkreis Leipzig Leipzig
  • Andere Landkreis Olpe, Landkreis Siegen-Wittgenstein Siegen
  • Andere Landkreis Rotenburg (Wümme) Rotenburg (Wümme)
  • Andere Landkreis Offenbach Seligenstadt
  • Andere Landkreis Northeim, Landkreis Göttingen Göttingen
  • Andere Region Weser-Ems Oldenburg
  • Andere Landkreis Schaumburg Bückeberg

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.05.2023
Tatsächlicher Studienstart:
04.05.2023
Geplantes Studienende:
01.03.2024
Tatsächliches Studienende:
01.03.2024
Geplante Teilnehmeranzahl:
500
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
83

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Aktuell bestehende, haupt- oder ehrenamtliche Beschäftigung als Notfallsanitäter:in, Rettungssanitäter:in oder Rettungsassistent:in, ODER Akteure und Multiplikatoren im Rettungsdienst wie regionale Allianzen gegen Depression oder Organisation der Rettungsarbeit und des Rettungsdienstes; ODER Polizeibeamte und Polizeipersonal, die im Feld arbeiten (d. h. der äußeren Umgebung ausgesetzt sind), Feuerwehrleute und Feuerwehrpersonal, das im Feld arbeitet (d. h. der äußeren Umgebung ausgesetzt ist).

Ausschlusskriterien

Privatpersonen oder Organisationen, die nicht der Gruppe der professionellen Ersthelfer zugehörig sind.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Prof. Dr. Ulrich Hegerl
Goerdelerring 9
04109 Leipzig
Deutschland
Telefon:
+49 341 223874-41
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Forschungszentrum Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe c/o Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Dr. Hanna Reich de Paredes
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie/ Heinrich-Hoffmann-Str. 10
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Telefon:
+49 69 6301863-41
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Forschungszentrum Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe c/o Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Dr. Hanna Reich de Paredes
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie/ Heinrich-Hoffmann-Str. 10
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Telefon:
+49 69 6301863-41
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Forschungszentrum Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe c/o Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Dr. Hanna Reich de Paredes
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie/ Heinrich-Hoffmann-Str. 10
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
Telefon:
+49 69 6301863-41
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum

Finanzierungsquellen

Private Gelder (Stiftungen, Studiengesellschaften etc.)

Adresse:
Movember Foundation e. V. c/o Preu Bohlig & Partner Rechtsanwälte mbB
Leopoldstr. 11a
80802 München
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission des Fachbereichs Medizin Universitätsklinikum der Goethe-Universität c/o Universitätsklinikum
Theodor-Stern-Kai 7, Haus 1, 2. OG, Zimmer 207-211
60590 Frankfurt/Main
Deutschland
Telefon:
+49-69-63017239
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.kgu.de/ueber-uns/vorstand-des-universitaetsklinikums/dekan/ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
24.02.2023
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
2023-1193
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
26.04.2023

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Die Daten einzelner Teilnehmenden, die den in dem/den Artikel(n) berichteten Ergebnissen zugrunde liegen werden nach Deidentifizierung zur Verfügung gestellt. Der analytische Code wird ebenfalls zur Verfügung gestellt. Die Daten können ab Veröffentlichung des Artikels für unbegrenzte Dauer über https://www.psycharchives.org/ heruntergeladen werden.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
DRKS00029917 - Analysis of the Mechanisms of Change of the RUPERT intervention

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag