Entwicklung von Therapieentscheidungen anhand von Magenkarzinomorganoiden

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00030835
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
07.12.2022
Letzte Aktualisierung in DRKS:
28.02.2024
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Opposite II: REDESIGN Studie

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Das Magenkarzinom bildet die dritthäufigste Ursache von tumor-bedingten Todesfällen weltweit. In westlichen Ländern wird die Mehrzahl der Diagnosen in lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Tumorstadium gestellt. Seit Publikation der wegweisenden MAGIC Studie stellt die perioperative Chemotherapie das Standardvorgehen bei Patienten mit resektablen, lokal fortgeschrittenen Tumoren dar. Moderne Kombinationstherapien wie etwa das FLOT Regime haben zu einer weiteren Verbesserung der Prognose geführt. Dennoch erleidet die Mehrzahl der Patienten nach initial kurativer Therapie einen Rückfall und verstirbt an der Erkrankung. Ein deutliches histologisches Ansprechen nach neoadjuvanter Therapie, definiert als <10% vitaler Tumorzellen im Primarius, wird bei rund 30% der Patienten beobachtet. Eine Individualisierung der perioperativen Therapie basierend auf molekular definierten Subgruppen ist bislang nicht etabliert.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

1.1. Therapie des lokal fortgeschrittenen, resektablen Magenkarzinoms Das Magenkarzinom bildet die dritthäufigste Ursache von tumor-bedingten Todesfällen weltweit. In westlichen Ländern wird die Mehrzahl der Diagnosen in lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Tumorstadium gestellt. Seit Publikation der wegweisenden MAGIC Studie stellt die perioperative Chemotherapie das Standardvorgehen bei Patienten mit resektablen, lokal fortgeschrittenen Tumoren dar. Moderne Kombinationstherapien wie etwa das FLOT Regime haben zu einer weiteren Verbesserung der Prognose geführt. Dennoch erleidet die Mehrzahl der Patienten nach initial kurativer Therapie einen Rückfall und verstirbt an der Erkrankung. Ein deutliches histologisches Ansprechen nach neoadjuvanter Therapie, definiert als <10% vitaler Tumorzellen im Primarius, wird bei rund 30% der Patienten beobachtet. Eine Individualisierung der perioperativen Therapie basierend auf molekular definierten Subgruppen ist bislang nicht etabliert. Nach Auftreten eines Rezidivs kommt bei der großen Mehrzahl der Patienten nur eine palliative Therapie in Betracht, wobei das mediane Überleben von Patienten mit metastasierter Erkrankung nur rund 11-13 Monate beträgt, bei Patienten mit HER-2 überexprimierenden Tumoren bei zusätzlicher Gabe von Trastuzumab rund 16 Monate. 1.2. Individualisierung der Therapie des Magenkarzinoms Mit Applikation von modernen taxanhaltigen Chemotherapie-Regimen wird ein gutes Ansprechen bei rund 30% der Patienten unter neoadjuvanter Therapie beobachtet, eine weitere Steigerung dieser Rate mit rein zytostatischer Therapie scheint unwahrscheinlich. Neben der Gruppe der HER-2 überexprimierenden Tumoren existieren bislang keine molekular-definierten Subgruppen, für die eine zugelassene zielgerichtete Therapie verfügbar ist. Zahlreiche zielgerichtete Substanzen, wie etwa EGFR Antikörper, mTOR Inhibitoren oder cMET Antikörper erbrachten in unselektionierten Patientenkollektiven in Phase III Studien keinen Überlebensvorteil gegenüber der zytostatischen Standardtherapie. 1.3 Resistenzentwicklung unter Therapie Viele zielgerichtete, aber auch zytotoxische Therapien führen häufig zu einem kurzzeitigen Ansprechen gefolgt von einem Rückfall, der meist innerhalb eines Jahres auftritt, da der selektive Druck der Therapie das Auswachsen resistenter Tumorzellen verstärkt. Zwei verschiedene Mechanismen werden dafür verantwortlich gemacht: Erstens die intratumorale Heterogenität (ITH): Subpopulationen innerhalb des Tumors weisen eine intrinsische (=primäre) Resistenz auf (z.B. spezifische RAS-Mutationen, die wirksame Anti-EGFR-basierte Therapien verhindern). Zweitens entwickeln Tumorzellen durch höhere Mutageneseraten oder andere adaptive Mechanismen Fluchtmechanismen, um sich der Wirkung der Therapie zu entziehen (=sekundäre Resistenz). Räumliche und longitudinale Biopsien von Tumorproben sind entscheidend, um die Komplexität und Dynamik der ITH und der Tumorplastizität unter der Behandlung zu erfassen. Für Darmkrebs wurde gezeigt, dass auf patienten-abgeleiteten Organoiden (PDOs) von Kolonkarzinomen basierende Forschung zur ITH in der Lage ist, subklonspezifische Unterschiede im Ansprechen auf die Behandlung aufzuzeigen. Längsschnittanalysen bei Patienten sind aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten und ethischer Bedenken bzgl. der notwendigen multiplen Biopsien schwer zu erhalten. Hier können PDOs ein wertvolles Instrument darstellen, um die klonale Entwicklung unter Therapie zu erfassen und behandlungsbedingte Ausweichmechanismen zu modellieren. Durch ein besseres Verständnis der molekularen Veränderungen im Magenkrebs unter Behandlungsdruck könnte ggf. in Zukunft die Therapieresistenz bei einem einzelnen Patienten vorhergesagt werden. Hierdurch wäre es möglich, präventive Strategien zu finden oder adaptierte aufeinander abgestimmte Therapien zu entwickeln, um die aufkommende Resistenz zu überwinden, idealerweise während der Patient noch eine wirksame Therapie erhält. 1.4. Organoide Organoide stellen eine neuartige innovative Zellkulturmethode dar, die das Auswachsen von organspezifischen Stammzellen erlaubt. Die Methode wurde weiterentwickelt und erlaubt mittlerweile auch das Auswachsen von Krebsstammzellen aus Primärtumoren in PDOs. In einem nächsten Schritt wurden PDO-Biobanken etabliert, welche sodann u.a. Hochdurchsatz-Medikamentenscreenings an PDOs erlauben. Eine PDO-Biobank von humanen Magenkrebs-Patienten, die die Heterogenität der Erkrankung widerspiegelt und das Screening von Therapeutika ermöglicht, wurde von der AG Stange am Uniklinikum Dresden und anderen Gruppen etabliert. Die vorläufigen Ergebnisse der Opposite Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT03429816; EK Dresden #169052018) weisen darauf hin, dass mit Hilfe von Magenkrebs-PDOs das Ansprechen auf die FLOT Therapie vorhergesagt werden können. Somit erscheint diese Technologie auch dazu geeignet, die Entwicklung von Resistenzen unter FLOT Therapie zu untersuchen.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
C16 - Bösartige Neubildung des Magens
ICD10:
C15 - Bösartige Neubildung des Ösophagus
Gesunde Probanden:
Nein

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Patienten mit einem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs, bei denen eine neoadjuvante Chemotherapie geplant ist. Patienten wird vor der neoadjuvanten Therapie im Rahmen der routinemässiggen Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) zur Höhenlokalisation des Tumors mehrere Biopsien des Tumors entnommen. Diese werden anschliessend im Labor kultuviert, um daraus sog. PDOs (patient derived organoids) zu gewinnen. Diese werden dann mit der Standardtherapie nach dem FLOT-Schema behandelt. Dabei werden die PDO in Gruppen von Ansprechern und Nichtansprechern auf die Therapie klassifiziert. Proben von Nichtansprechern werden zusätzlich mit alternativen Chemotherapieschemata behandelt. Der Patient erhält in der Zwischenzeit die nach Leitlinie vorgesehene Chemotherapie nach dem FLOT-Schema und wird anschliessend operiert. Aus dem Resektat werden weitere Biopsien gewonnen, die ebenfalls zur Kultivierung von PDOs verwendet werden. PDOs aus den Zeitpunkten vor und nach der OP werden verwendet um molekulare Unterschiede und Veränderungen zwischen den beiden Proben zu analysieren.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Primäres Ziel der Studie ist die Definition eines alternativen Therapieschemas anhand von PDOs, die auf FLOT nicht ansprechen, und welches bei mehr als 90 % der PDOs Wirksamkeit zeigt.
Sekundärer Endpunkt:
Sekundäre Ziele der Studie sind: Der Nachweis, dass das Ansprechen auf die Behandlung von prätherapeutischen PDOs (vor der neoadjuvanten Chemotherapie) vergleichbar ist mit dem der posttherapeutischen PDOs (nach neoadjuvanter Chemotherapie) für jeden Patienten. Weitere Ziele der translationalen Forschung: - Die Erfassung der klonalen Evolution unter Therapie mittels PDOs. - Die Modellierung von Therapie-induzierter Behandlungsresistenz durch langfristige Behandlung von PDOs. - Das Verständnis der sozialen Auswirkungen und ethischen Herausforderungen bei der Verwendung von PDOs.

Studiendesign

Studienzweck:
Grundlagenforschung/physiologische Studie
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Dresden

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.01.2023
Tatsächlicher Studienstart:
12.01.2023
Geplantes Studienende:
31.12.2027
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
48
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
- Histologisch gesichertes, resektables Adenokarzinom des gastroösophagealen Übergangs oder des Magens (cT2-4 cNx M0 oder cTx cN+ cM0) - ECOG-Score ≤ 2 - geplante Durchführung einer neoadjuvanten Systemtherapie - Keine Kontraindikation gegen die Resektion des Primarius im Sinne einer subtotalen/totalen oder transhiatal erweiterten Gastrektomie oder thorako-abdominellen Ösophagusresektion - Ausschluss von Fernmetastasen durch Bildgebung von Thorax/Abdomen - Weibliche und männliche Patienten ≥ 18 Jahre - Laparoskopischer Ausschluss einer Peritonealkarzinose, sofern klinisch vermutet. - Patient ist einwilligungsfähig.

Ausschlusskriterien

- Patienten mit Fernmetastasen inkl. Peritonealkarzinose - Patienten mit Rezidiv (mit oder ohne vorangegangener inkompletter/kompletter Tumorresektion) - Patienten mit vorangegangener systemischer tumorspezifischer Therapie (wie Chemotherapie oder zielgerichteter Therapie) - Überempfindlichkeit/Allergie gegen Komponenten der geplanten neoadjuvanten Therapie - Patienten, die aufgrund ihres Allgemeinzustands nicht operiert werden können - bösartige Zweiterkrankung, die < 5 Jahre zurückliegt (Ausnahme: Frühstadium eines lokalisierten Tumors mit in-Sano Resektion, beispielsweise In Situ-Karzinom der Zervix, adäquat behandeltes Basalzellkarzinom der Haut) - Patienten, die in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht sind

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Technische Universität Dresden
01062 Dresden
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-458 18263
Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uniklinikum-dresden.de

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-458 18263
Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uniklinikum-dresden.de

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-458 18263
Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uniklinikum-dresden.de

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
ERA PerMed
50 Avenue Daumesnil
75012 Paris
Frankreich
Telefon:
+33 1 73 54 83 32
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission an der TU Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-4582992
Fax:
+49-351-4584369
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
27.09.2022
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
BO-EK-421092022
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
22.11.2022

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Nein
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag