Individualisierung der Therapie des Rektumkarzinoms durch Prädiktion des Therapieansprechens auf neoadjuvante Radiochemotherapie mittels Organoidkulturen

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00027832
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
18.01.2022
Letzte Aktualisierung in DRKS:
06.12.2023
Art der Registrierung:
Retrospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

IndiTRec (Individualized Treatment of Rectal Cancer)

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Das Rektumkarzinom ist weltweit eine der führenden onkologischen Diagnosen. Die Rate an Neuerkrankungen in Deutschland liegt bei etwa 20.000 pro Jahr. In den meisten Fällen erfolgt bei lokal fortgeschrittenen und/oder lymphatisch metastasierten Tumoren eine aus neoadjuvanter Therapie und Operation bestehende Behandlung. Der Nutzen dieser multimodalen Therapie konnte in verschiedenen Studien belegt werden, es zeigte sich allerdings auch eine signifikante Therapie-assoziierte Morbidität. Das Ziel neuer Therapiestrategien ist es, Subgruppen von Patienten zu definieren, die von einer individualisierten Therapie profitieren und gleichzeitig weniger (Langzeit-)Nebenwirkungen der aktuell gängigen multimodalen Therapie erfahren, selbstverständlich mit Erhalt des optimalen onkologischen Outcomes. Entsprechende prädiktive Marker existieren aktuell nicht. Die vorliegende Pilotstudie dient der Evaluation von Organoiden zur Prädiktion des Therapieansprechens. Könnte eine Subgruppe mit einer kompletten pathologischen Remission nach neoadjuvanter Therapie identifiziert werden, wäre der Nutzen einer folgenden Operation als gering einzuschätzen, so dass in nachfolgenden Studien ein Verzicht auf den Eingriff geprüft werden könnte. Ebenso wäre im Falle eines mittels Organoiden prädiktierten geringen Ansprechens auf die Radio- und/oder die Chemotherapie eine Vermeidung einer der beiden Therapieformen oder eine direkten Operation denkbar. Zusammenfassend besteht das Ziel der Studie darin, den prädiktiven Wert eines Organoidmodells in Korrelation zum Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie des Rektumkarzinoms zu untersuchen.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Bei lokal fortgeschrittenen, nicht metastasierten Karzinomen des Rektums besteht die Standardtherapie in einer neoadjuvanten Kombinationstherapie aus Radiotherapie und Chemotherapie mit nachfolgender Operation. Ziel dieser multimodalen Therapie ist die Reduktion des Risikos für Lokalrezidive und – im Falle eines Heranreichens / einer Infiltration der mesorektalen Faszie oder der Nachbarorgane (T4) – eine Verkleinerung des Tumors, um das Operationsausmaß zu minimieren. Der Erfolg der neoadjuvanten Behandlung variiert dabei zwischen kompletter Remission und Erkrankungsfortschreiten während der Therapie. In etwa 15-30% der Patienten kann durch die neoadjuvante Kombinationstherapie eine komplette Remission erreicht werden. In einer brasilianischen Serie wurde den Patienten, die nach neoadjuvanter Radiochemotherapie klinisch eine komplette Remission aufwiesen (sog. Complete-Responder, ca. 34%), ein Verzicht auf die Operation mit stattdessen regelmäßigen Kontrollen angeboten. Hier und auch in einer internationalen Langzeit-Registerstudie war die Rate an endoluminalen Rezidiven gering, diese konnten darüber hinaus überwiegend kurativ operiert werden. Dass dieses Konzept durchführbar ist, wurde in einer kleinen prospektiven niederländischen Studie bestätigt. Wie zu erwarten, war hier die Enddarmfunktion deutlich besser als bei den operierten Patienten. Nach der neoadjuvanten Kombinationstherapie leiden die Patienten in 35-50% unter den Langzeitfolgen der Therapie, inklusive Inkontinenz, Impotenz und Dyspareunie (im Vergleich zu 15% bei alleiniger Chirurgie). Es ist daher Konsens, dass in Tumorstadien, in denen die Totale Mesorektumexzision (TME) ohnehin eine sehr hohe lokale Kontrolle erzielt, auf die Vortherapie verzichtet werden kann. Die S3-Leitlinie [2017] nennt hierfür insbesondere cT3a/b Tumoren mit Infiltrationstiefe von 1-5mm in das perirektale Fettgewebe im MRT ohne Hinweise auf Lymphknotenmetastasierung und extramurale Gefäßinvasion. In der palliativen Situation mit synchron metastasierter Erkrankung ohne initial bestehende Beschwerden seitens des Primarius ist die Systemerkrankung führend. Es erfolgt daher häufig zunächst die Chemotherapie, ggf. in Kombination mit zielgerichteter Therapie. In den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen findet sich hierbei oft auch ein deutliches Ansprechen des Rektumkarzinoms. Sollte mittels Organoidmodell die Differenzierung in Patienten, die auf die neoadjuvante Therapie ansprechen (Responder), und solchen, die nicht profitieren (Non-Responder), möglich sein, wäre bei Non-Respondern ein Verzicht auf eine der beiden Modalitäten oder die direkte Operation zu diskutieren. Die Identifizierung der Subgruppe der Complete-Responder mit klinischen Parametern (PET/MRT und Endoskopie) ist nicht immer eindeutig, hier könnten Organoide helfen, ideale Kandidaten für die Strategie des abwartenden Verhaltens mit regelmäßigen Kontrollen (und Operation erst im Falle eines Rezidivs) zu definieren.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
C20 - Bösartige Neubildung des Rektums
Gesunde Probanden:
Nein

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Patienten mit Rektumkarzinom, die sich nach einer totalen neoadjuvanten Therapie einer Tumoroperation unterziehen.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Primäres Ziel dieser Pilotstudie ist es, zu evaluieren inwieweit mittels Therapie von Rektumkarzinom-Organoiden das Ansprechen auf eine neoadjuvante Therapie vorhergesagt werden kann. Sollte es gelingen, die Organoide als prädiktiven Marker zu etablieren, könnte dies zu einer Individualisierung der Behandlung von Patienten mit Rektumkarzinomen führen. Es soll somit der prädiktive Wertes eines Patienten-individuellen Organoidmodells im Hinblick auf die Effektivität der neoadjuvanten Therapie untersucht werden. Die Organoid-basierte Differenzierung in „Complete-Responder“, „Responder“ und „Non-Responder“ wird dazu mit dem klinischen Ansprechen (PET/MRT und Endoskopie) und pathologischen Ansprechen im Resektionspräparat korreliert.
Sekundärer Endpunkt:
Sekundäres Ziel der Studie ist die Korrelation der gefundenen molekularen Veränderungen im Organoidmodell mit dem Rezidivmuster (kein Rezidiv, Lokalrezidiv, systemisches Rezidiv). Hierdurch sollen die molekularen Mechanismen, die zu einem Rezidiv führen, besser verstanden werden.

Studiendesign

Studienzweck:
Grundlagenforschung/physiologische Studie
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Monozentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Dresden

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
Kein Eintrag
Tatsächlicher Studienstart:
25.07.2019
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
120
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
- Histologisch gesichertes lokal fortgeschrittenes Rektumkarzinom - geplante Durchführung einer neoadjuvanten Therapie - Keine Kontraindikation gegen die Resektion des Rektumkarzinoms - Weibliche und männliche Patienten ≥ 18 Jahre - Patient ist in der Lage und bereit, schriftlich seine informierte Zustimmung zu geben und das Studienprotokoll einzuhalten

Ausschlusskriterien

- bösartige Zweiterkrankung, die < 5 Jahre zurückliegt (Ausnahme: Frühstadium eines lokalisierten Tumors mit in-Sano Resektion, beispielsweise In Situ-Karzinom der Zervix, adäquat behandeltes Basalzellkarzinom der Haut) - Patienten, die in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht sind

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Technische Universität Dresden
01062 Dresden
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-458 18263
Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.uniklinikum-dresden.de

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-458 18263
Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
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Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Prof. Dr. med. Daniel Stange
Fetscherstrasse 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
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Fax:
+49-351-458 7273
Kontakt per E-Mail:
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Finanzierungsquellen

Haushaltsmittel, keine fremden Finanzmittel (Budget des Studienleiters)

Adresse:
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden
Fetscherstrasse 74
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Kontakt per E-Mail
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Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission an der TU Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
Deutschland
Telefon:
+49-351-4582992
Fax:
+49-351-4584369
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
10.04.2019
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
EK 179042019
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
02.05.2019

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Nein
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
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Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
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Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
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DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
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Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
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Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag