DRKS - Deutsches Register Klinischer Studien

Studienakronym/Studienabkürzung

QS-OVAR 2021

Internetseite der Studie

https://www.eierstock-krebs.de/qs-ovar/

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Durch diese Studie soll deutschlandweit die Therapie von Patientinnen mit Ovarialkarzinom erfasst und ausgewertet werden. Ziel ist es, die Qualität der Behandlung zu überprüfen und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse Maßnahmen für die Verbesserung der Behandlungsqualität abzuleiten (z.B. Verbesserung und Anpassung von Leitlinien, d.h. systematisch entwickelten und wissenschaftlich begründeten Entscheidungsempfehlungen für eine angemessene ärztliche Vorgehensweise. Es werden insgesamt etwa 1000 Patientinnen an ca. 270 Kliniken an der Studie teilnehmen. Die Kohorte umfasst Patientinnen die im 3. Quartal 2021 an einem Ovarialkarzinom erkranken. Im Rahmen der Studie sollen über den Zeitraum von 5 Jahren ausschließlich Daten der Routinebehandlung erfasst und ausgewertet werden. Dabei handelt es sich um folgende Daten: aktuelles Alter, Details zum Krankheitsstadium und der Befunde aus den feingeweblichen Untersuchungen des Tumorgewebes , sogenannte prognostische Marker, ggf. durchgeführte Operationsschritte und medikamentöse Tumortherapien mit Start- und Enddatum (inkl. evtl. stattfindender Erhaltungstherapien), sowie ggf. Grund für einen Therapieabbruch. Daten zu einem eventuellen Wiederauftreten oder Voranschreiten der Erkrankung (Rezidiv/Progression), sowie in diesem Fall eingeleitete Behandlungsschritte erfasst und ausgewertet.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

In Deutschland werden jedes Jahr etwa 7500 Frauen mit einem Ovarialkarzinom diagnostiziert. Die Anzahl der invasiv epithelialen Karzinome wird auf etwa 6000 Fälle geschätzt, hierbei sind die Keimzelltumoren nicht berücksichtigt. In den letzten Jahren konnte ein signifikanter Fortschritt in der Therapie des primären Ovarialkarzinoms verzeichnet werden. Jedoch bleibt ist die Sterberate hoch geblieben, da die Mehrzahl der Frauen sich bei Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Da die Behandlungsqualität wohl die einzige relevante Variable ist, die das Überleben beeinflusst. Die AGO Organkomission der AGO (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie) hat im Jahr 1999 eine Kampagne gestartet mit dem Ziel, die Therapiequalität des invasiv epithelialen Ovarialkarzinoms in Deutschland zu beschreiben und damit zu einer Verbesserung zu führen. Die AGO Studiengruppe führt diese Kampagne seit 2016 fort. Elemente dieses Programms sind State-of-the-Art Symposien und Guideline Updates alle zwei Jahre. Das Programm umfasst bundesweite Qualitätssichernde Maßnahmen, die die Versorgungsstruktur und Therapiequalität (in Deutschland bekannt als QS-OVAR) untersucht. Der Zweck der QS-OVAR ist es zu identifizieren, welche Verbesserungen in der Therapiequalität in Deutschland notwendig und möglich sind. QS-OVAR wurde das erste Mal im Jahr 2000 als Pilotphase durchgeführt, und in den Jahren 2001, 2004, 2008 2012 und 2016 wiederholt. Qualitätssicherung in der Behandlung des Ovarialkarzinoms (QS-OVAR) basiert auf Kohorten aus diesen aus real-life gewonnen Daten. Hierbei konnte gezeigt werden, dass beides, Gesamt- und progressionsfreies Überleben der Ovarialkarzinompatientinnen in großen Teilen von der Therapiequalität und insbesondere auch von der Qualität der primären Operation und der nachfolgenden systemischen Chemotherapie abhängig sind.