Verbesserung der Versorgung von Patienten mit unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankungen und ihren Angehörigen: Analyse des Bestands und des Bedarfs für palliativmedizinische Tageskliniken und Tageshospize sowie Empfehlungen zur Versorgungsplanung

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00021446
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Registrierungsdatum in DRKS:
20.04.2020
Letzte Aktualisierung in DRKS:
19.04.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

ABPATITE

Internetseite der Studie

https://www.mhh.de/allpallmed/abpatite

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Die Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankungen hat sich in den vergangenen Jahren sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich insgesamt wesentlich weiterentwickelt. Dies ist zum Beispiel an der Anzahl der verfügbaren Palliativstationen, Hospize, Hospizdienste und Dienste der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung abzulesen. Zu einem bedarfsgerechten, patientenorientierten Gesamtkonzept der Hospiz- und Palliativversorgung zählen darüber hinaus auch palliativmedizinische Tageskliniken und Tageshospize. Diese Tagesangebote sind in Deutschland sozialgesetzlich nicht abgegrenzt und bislang individuell von Kliniken, Hospizvereinen und Stiftungen aufgebaut worden. Es wird daher angenommen, dass diese Tagesangebote sehr unterschiedliche Strukturen aufweisen. Ziele des Projekts ABPATITE sind, (1) den aktuellen Bestand an palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen in Deutschland zu erfassen und diese Einrichtungen detailliert zu analysieren sowie (2) Bedarfseinschätzungen zu Tagesangeboten von Patient*innen, deren Angehörigen und Expert*innen aus der ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativversorgung einzuholen. Im Projektverlauf werden im Rahmen eines Umsetzungsworkshops und eines Konsensverfahrens unter Expert*innen Empfehlungen für den zukünftigen bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen in Deutschland entwickelt. Im Zentrum des Projekts stehen die Wünsche und Erwartungen von Patient*innen sowie ihren Angehörigen für die Versorgung am Lebensende, um den Stellenwert palliativmedizinischer Tagesangebote aus Sicht der Betroffenen einschätzen zu können. Langfristig sollen die Projektergebnisse zu einer patientenorientierten Weiterentwicklung der Versorgung beitragen. Der Auf- und Ausbau von Tagesangeboten soll evidenzbasiert begleitet und die übergeordnete Steuerung gefördert werden.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Die sektorenübergreifenden Angebote der stationären und ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankungen und begrenzter Lebenszeit haben sich in den vergangenen Jahren sowohl im spezialisierten als auch im allgemeinen Bereich wesentlich weiterentwickelt. Dies liegt sicherlich auch in der sozialpolitischen Relevanz und Unterstützung der Hospiz- und Palliativversorgung begründet. So wurden stationäre Hospize, Palliativstationen, ambulante Hospizdienste und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung weitgehend etabliert. Mit dem Hospiz- und Palliativgesetz 2015 wurde ein weiterer Fokus auf die Stärkung und den Ausbau der allgemeinen Palliativversorgung gesetzt [1]. Angestrebtes Ziel dieser dynamischen Entwicklung bleibt eine bedarfsgerechte, flächendeckende Versorgung in Ballungsräumen sowie strukturschwachen und ländlichen Regionen und die Schaffung eines Zugangs zur Hospiz- und Palliativversorgung insbesondere auch für Menschen mit Migrationshintergrund und sozial benachteiligte Gruppen wie z.B. Strafgefangene. Zu einem bedarfsgerechten, patientenorientierten Gesamtkonzept der Hospiz- und Palliativversorgung zählen über diese Strukturen hinaus auch palliativmedizinische Tageskliniken als Angebot der spezialisierten stationären Versorgung und Tageshospize als spezialisierte ambulante Angebote [2]. Diese Tagesangebote sind in Deutschland sozialgesetzlich nicht abgegrenzt. Tagestherapeutische Angebote sind meist an Einrichtungen wie Hospize, Palliativstationen oder Krankenhäuser angeschlossen, können aber auch eigenständig sein. Primäre Ziele dieser Einrichtungen sind die Förderung der Selbstständigkeit und Verbesserung der Lebensqualität betroffener ambulanter Patient*innen, die zwischen einem und 5 Tagen pro Woche vor Ort sind und die Entlastung von pflegenden Angehörigen im Sinne von „respite care“ [3]. Der Aufbau und die Entwicklung von palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen erfolgt bislang gänzlich unsystematisch. Es besteht die Gefahr von Insellösungen, die sowohl untereinander als auch auf die bisherigen Angebote der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung nicht abgestimmt sind und sich folglich nicht angemessen in die Gesamtversorgung von Menschen am Lebensende integrieren. Es existieren keine Standards zu Strukturmerkmalen und Qualitätsindikatoren für palliativmedizinische Tagesangebote. Die Namensgebung „Tageshospiz“ subsummiert mitunter Praxismodelle mit sehr unterschiedlichen, individuellen Leistungsangeboten und integrierten Professionen, so dass die Bezeichnungen der Angebote zu Verwirrung bei Patient*innen und Angehörigen führen können und die zielgerichtete Wahl einer adäquaten und bedarfsorientierten Versorgungsform erschweren können. Zur langfristigen Stärkung der Transparenz über Tagesangebote der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland und zur Sicherstellung des Zugangs, der Qualität und Bedarfsangemessenheit dieser Strukturen bedarf es wissenschaftlicher Erkenntnisse und Grundlagen. Im vorliegenden Forschungsvorhaben sollen daher die folgenden Forschungsfragen in drei Projektphasen beantwortet werden: Phase 1): Welchen Bestand an palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen bzw. in Planung befindlichen Einrichtungen gibt es in Deutschland und wie lassen sich diese Einrichtungen charakterisieren? Phase 2): Wie wird der Bedarf an palliativmedizinischen Tageskliniken und Tageshospizen von Personal, Akteuren und Vertreter*innen eingeschätzt und welche Präferenzen der Versorgung haben Patient*innen und Angehörige? Phase 3): Welche Empfehlungen können für den bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von Tageshospizen und palliativmedizinischen Tageskliniken in Deutschland abgeleitet und konsentiert werden? Ergebnisoffene Arbeitshypothese ist, dass sich der zukünftige Auf- und Ausbau von Tageshospizen und palliativmedizinischen Tageskliniken durch empirisch entwickelte Empfehlungen a) besser steuern, b) besser am tatsächlichen Bedarf ausrichten und c) besser in die vorhandenen Versorgungsangebote des Gesundheitswesens integrieren lässt. Literatur: 1. Bundesgesetzblatt. Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland (Hospiz- und Palliativgesetz – HPG) vom 01. Dezember 2015. 2. Bausewein C, Voltz R, Radbruch L et al. S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. 2015. 3. Kilonzo I, Lucey M, Twomey F. Implementing Outcome Measures Within an Enhanced Palliative Care Day Care Model. J Pain Symptom Manage, 2015. 50(3): 419-23.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

Freitext:
Patient*innen (min. 18 Jahre) mit onkologischen und nicht-onkologischen Erkrankungen wie Organinsuffizienzen, degenerativen neurologischen Erkrankungen und ausreichender physischer und psychischer Leistungsfähigkeit zur Teilnahme
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Patient*innen- & Angehörigenbefragung mittels Fragebogen mit (1) Discrete Choice Experiment (DCE), (2) soziodemographischen bzw. krankheitsbezogenen Angaben sowie (3) bei Angehörigen Angaben zu ihrer Pflegebereitschaft bzw. -möglichkeit

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Überblick von Patient*innen- sowie Angehörigenpräferenzen bzgl. möglicher Versorgungsangebote der ambulanten Palliativversorgung Der Überblick wird mittels Fragebogen (Entscheidungssets des Discrete Choice Experiment) gewonnen. Die Antworten werden mit Hilfe ökonometrischer Verfahren (Regressionsmodelle) ausgewertet.
Sekundärer Endpunkt:
n.z.

Studiendesign

Studienzweck:
Gesundheitssystemforschung
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Klinik DIAKOVERE Krankenhaus gGmbH Henriettenstift Hannover
  • Klinik DRK-Krankenhaus Clementinenhaus, Innere Medizin – Geriatrie Hannover
  • Klinik Klinikum Region Hannover GmbH – Geriatrie Langenhagen, Klinik für Akutgeriatrie, stationäre geriatrische Rehabilitation und Tagesklinik Langenhagen
  • Klinik Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Palliativmedizin Hannover
  • Klinik Heidekreis-Klinikum gGmbH, Medizinische Klinik Walsrode, Allgemeine Innere Medizin / Palliativmedizin Walsrode
  • Klinik Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurologie Hannover
  • Klinik DIAKOVERE Krankenhaus gGmbH, Henriettenstift, Frauenklinik Hannover
  • Andere Deutsche Parkinson Vereinigung, Regionalgruppe Hannover Hannover
  • Andere MS-Kontaktgruppe: MS-Reden-hilft Hannover
  • Klinik DRK-Krankenhaus Clementinenhaus, Gastroenterologie Hannover
  • Andere Selbsthilfegruppe Lymphome und Leukämien Hannover
  • Klinik Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie Hannover
  • Andere Multiple Sklerose Kontaktgruppe Lehrte Lehrte
  • Klinik Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Hannover
  • Andere DMSG Kontaktgruppe Wennigsen Wennigsen

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.10.2020
Tatsächlicher Studienstart:
20.05.2021
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
30.06.2022
Geplante Teilnehmeranzahl:
500
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
453

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Eingeschlossen werden aktuell oder in den letzten 12 Monaten stationär behandelte Patient*innen (mind. 18 Jahre) mit potentiell palliativem Erkrankungsverlauf sowie ihre Angehörigen. Eingeschlossen werden Patient*innen mit onkologischen und nicht-onkologischen Erkrankungen wie Organinsuffizienzen, degenerativen neurologischen Erkrankungen bei ausreichender physischer und psychischer Leistungsfähigkeit zur Teilnahme. Die teilnehmenden Patient*innen sollen (noch) nicht in einer spezifischen palliativmedizinischen oder hospizlichen Versorgungssituation sein, um unterschiedliche Szenarien prospektiv bewerten zu können. Nach Erhalt umfassender mündlicher und schriftlicher Information über Art, Inhalt und Zweck der Studie und der Studienteilnahme unterzeichnen Patient*in und/oder Angehöriger ein schriftliches Einverständnis zur Studienteilnahme. Individuen aller Geschlechter (w/d/m) und jeglichen ethnischen Hintergrunds können an der Studie teilnehmen.

Ausschlusskriterien

Ausschlusskriterien sind (1) Patient*innen in einer palliativmedizinischen oder hospizlichen Versorgungssituation und ihre Angehörigen, (2) keine für das Ausfüllen des Fragebogens (Discrete Choice Experiment) ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache, und/oder (3) keine Einwilligung in die Studienteilnahme.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49 511 532 2744
Fax:
+49 511 532 162744
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.mhh.de/allpallmed
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin
PD Dr. phil. Franziska A. Herbst
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49 511 532 4991
Fax:
+49 511 532 162744
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.mhh.de/allpallmed

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin
Hanna Röwer
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49 511 532-4987
Fax:
+49 511 532-162744
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.mhh.de/allpallmed

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin
PD Dr. phil. Franziska A. Herbst
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49 511 532 4991
Fax:
+49 511 532 162744
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://www.mhh.de/allpallmed

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Gutenbergstraße 13
10587 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innovationsfonds.g-ba.de/

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Medizinischen Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Deutschland
Telefon:
+49-511-5323443
Fax:
+49-511-5325423
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
05.02.2020
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
8892_BO_S_2020
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
25.02.2020

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Die im Rahmen der Studie analysierten, anonymisierten Datensätze sind auf Anfrage bei der Projektleitung erhältlich. Unterstützende Informationen, die zur Verfügung gestellt werden: Eine Open Access Veröffentlichung des Studienprotokolls bei einer internationalen Fachzeitschrift ist innerhalb des ersten Projektjahres geplant.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag