Register zur Prognose akut-symptomatischer Anfälle

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00017811
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie läuft noch
Registrierungsdatum in DRKS:
13.08.2019
Letzte Aktualisierung in DRKS:
02.04.2024
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

PROSA-Register

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Ein akut-symptomatischer epileptischer Anfall ist Ausdruck („Symptom“) einer akuten Beeinträchtigung des Gehirns, entweder direkt durch eine Verletzung des Gehirns selbst (z. B. Schädel-Hirn-Trauma) oder indirekt durch Krankheitsprozesse, die den ganzen Körper betreffen (z. B. Unterzuckerung). Je nach individueller Situation kann es nach einem akut-symptomatischen Anfall sinnvoll sein, kurzfristig (d. h. in der „akuten Phase“) anfallsunterdrückende Medikamente zu verabreichen oder aber auf eine solche Behandlung zu verzichten. Eine längerfristige Behandlung mit anfallsunterdrückenden Medikamenten ist nach aktueller Kenntnis nur in Ausnahmefällen notwendig, weil nur selten später weitere unprovozierte epileptische Anfälle auftreten (Risiko kleiner als 20% in 10 Folgejahren). Bisher existieren nur wenige Forschungsergebnisse zum Risiko späterer unprovozierter Anfälle („Rezidive“) nach akut-symptomatischem Erstanfall, und die zugrundeliegenden Daten sind zum Teil vor mehreren Jahrzehnten erhoben worden. Mithilfe des PROSA-Registers wollen wir erstens die Häufigkeit von Anfallsrezidiven nach akut-symptomatischem Erstanfall ermitteln - und zwar so, wie sie nach der Behandlung eines akut-symptomatischen Erstanfalls nach heutigem medizinischem Kenntnisstand auftreten. Zweitens wollen wir klinische Merkmale identifizieren, die mit einem höheren oder niedrigeren Risiko späterer unprovozierter epileptischer Anfälle verbunden sind. Dies wird dazu beitragen, künftig maßgeschneiderte Therapieempfehlungen für betroffene Patienten aussprechen zu können.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Akut-symptomatische epileptische Anfälle (ASA) sind Symptom einer akuten Störung der Gehirnfunktion. Operational definiert treten sie in engem zeitlichem Zusammenhang mit konkret beschriebenen akuten Schädigungen des Gehirns oder systemischen Störungen auf (Beghi et al., Epilepsia 2010). In der neurologisch-neurochirurgischen Intensivmedizin sind akut-symptomatische epileptische Anfälle besonders häufig. Laut einer maßgeblichen, 2009 von Hesdorffer et al. in Epilepsia publizierten Studie liegt das 10-Jahres-Risiko für unprovozierte Rezidivanfälle nach einem akut-symptomatischem Erstanfall bei 19% (12-Monats-Risiko ca. 13%), im Vergleich zu 64% nach einem unprovozierten epileptischen Erstanfall (12-Monats-Risiko ca. 40%). Daher ist nach aktuellen Leitlinien eine medikamentöse Anfallsprophylaxe nach akut-symptomatischem Erstanfall nicht oder nur für eine kurze Zeit (innerhalb der „akuten Phase“) indiziert (s. AWMF-S1-Leitlinie Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter, 2017, oder European Stroke Organisation Guidelines, European Stroke Journal 2017). Die Evidenz für diese Empfehlung ist allerdings niedrig. Sie geht im Wesentlichen auf die oben genannte 2009 publizierte Studie zurück, deren Studienpatient*innen ihre epileptischen Erstanfälle zwischen 1955 und 1984 hatten. Auch wurde in der Studie nicht berücksichtigt, ob und zu welchem Zeitpunkt eine medikamentöse Anfallsprophylaxe eingenommen wurde. Ferner zeigt die bisherige klinische Erfahrung, dass eine medikamentöse Anfallsprophylaxe bei Patient*innen mit ASA häufig deutlich über die akute Phase hinaus eingesetzt wird (Vorderwülbecke et al., Journal of Neurology 2018). Mit dem „PROSA-Register“ sollen konkret Patienten ohne längerfristige medikamentöse Anfallsprophylaxe nachverfolgt werden. Die zu erwartenden Resultate der Studie sollen zeigen, dass bzw. in welchen Fällen eine medikamentöse Anfallsprophylaxe nach akut-symptomatischen Anfällen noch vor Entlassung von der Intensivstation gefahrlos abgesetzt werden kann, ohne dass ein relevantes Risiko unprovozierter Rezidivanfälle besteht. ASE sind in der überwiegenden Mehrzahl strukturell bedingt (Beleza, Neurologist 2012), gleichzeitig ist bei strukturellen Hirnläsionen die Frage des Rezidivrisikos von besonderem Interesse. Daher soll die Subgruppe der strukturell bedingten ASE besonders in den Fokus genommen werden. Im PROSA-Register werden betroffene Patienten prospektiv für mindestens 12 Monate nachverfolgt, um folgende Primärhypothese zu belegen oder zu widerlegen: Nach einem akut-symptomatischen Erstanfall struktureller Ätiologie (z. B. zerebrovaskulär, traumatisch, entzündlich) ist auch bei leitliniengerecht nicht oder nur kurzfristig eingesetzter medikamentöser Anfallsprophylaxe das 1-Jahres-Risiko für unprovozierte Rezidivanfälle nicht höher als 25%. Die Sekundärhypothese lautet: Akut-symptomatische Erstanfälle auf dem Boden einer strukturellen ZNS-Läsion führen zu einem vergleichsweise höheren Risiko für unprovozierte Rezidivanfälle als akut-symptomatische Erstanfälle aufgrund einer anderen Ätiologie (z. B. metabolisch). Die Studie wird von der AG Klinische und experimentelle Epileptologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin koordiniert und im Rahmen des Forschungsnetzwerks IGNITE! (Initiative of German Neuro-Intensive Trial Engagement) multizentrisch durchgeführt.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
G40.5 - Spezielle epileptische Syndrome
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Nach einem akut-symptomatischen epileptischen Erstanfall werden Teilnehmer über 12 Monate prospektiv nachverfolgt und nach Rezidivanfällen, anfallsbedingter Hospitalisierung, antiepileptischer Medikation und allgemeinem funktionellem Outcome befragt.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Auftreten und ggf. Zeitpunkt eines ersten unprovozierten epileptischen Rezidivanfalls innerhalb von 12 Monaten nach akut-symptomatischem Erstanfall
Sekundärer Endpunkt:
Eventuelles Auftreten und ggf. Zeitpunkt zusätzlicher akut-symptomatischer epileptischer Anfälle; eventueller Beginn einer antiepileptischen Medikation; eventuelle Rehospitalisierung wegen eines epileptischen Anfalls; allgemeines funktionelles Outcome (Modified Rankin Score).

Studiendesign

Studienzweck:
Prognose
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung abgeschlossen, Studie läuft noch
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg / Saar
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Leipzig Leipzig
  • Klinik Klinikum Osnabrück Osnabrück
  • Universitätsklinikum Universitätsmedizin Rostock Rostock
  • Universitätsklinikum Charité - Universitätsmedizin Berlin Berlin
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Jena Jena
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Heidelberg Heidelberg
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Freiburg Freiburg im Breisgau
  • Universitätsklinikum Universitätsmedizin Mannheim Mannheim
  • Universitätsklinikum Universitätsklinikum Köln Köln

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
15.08.2019
Tatsächlicher Studienstart:
18.09.2019
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
115
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
133

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Akut-symptomatischer erstmaliger epileptischer Anfall

Ausschlusskriterien

Status epilepticus

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie, Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.charite.de
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie
PD Dr. med. Bernd Vorderwülbecke
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
+4930450560560
Fax:
+4930450560938
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie
Dr. med. Julia Herzig-Nichtweiß
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
+4930450660057
Fax:
+4930450560962
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie
PD Dr. med. Bernd Vorderwülbecke
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
+4930450560560
Fax:
+4930450560938
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Finanzierungsquellen

Haushaltsmittel, keine fremden Finanzmittel (Budget des Studienleiters)

Adresse:
Charité Campus Charité Mitte
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.charite.de

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
(+49)30-450517222
Fax:
(+49)30-450517952
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
02.07.2019
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
EA2/016/19
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
19.07.2019

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Studienprotokoll und anonymisierte individuelle Teilnehmerdaten werden nach Abschluss der Studie bei berechtigtem Interesse auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag