Untersuchung der Fetotoxizität von NSAID, Metamizol, Acetylsalicylsäure und Paracetamol im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft
Organisatorische Daten
- DRKS-ID der Studie:
- DRKS00015617
- Status der Rekrutierung:
- Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
- Registrierungsdatum in DRKS:
- 02.11.2018
- Letzte Aktualisierung in DRKS:
- 31.01.2023
- Art der Registrierung:
- Retrospektiv
Studienakronym/Studienabkürzung
Fetotoxizität von NSAID
Internetseite der Studie
Kein Eintrag
Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung
Schmerzen gehören auch in der Schwangerschaft zu häufig auftretenden Symptomen, weshalb es oftmals notwendig wird, schmerzstillende Medikamente einzusetzen. Ziel dieser Studie ist es, die Risiken von bestimmten Schmerzmitteln im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft auf das Ungeborene zu untersuchen und damit eine adäquate Risikoabschätzung zu ermöglichen. Hierbei werden zwei Gruppen von Medikamenten analysiert. Zum einen Paracetamol, welches bisher als Mittel der Wahl in der gesamten Schwangerschaft empfohlen wird, zum anderen die Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungs-/Schmerzhemmer (NSAID), wie z.B. Ibuprofen, die bis zum 3. Trimenon der Schwangerschaft eine gut untersuchte Alternative zu Paracetamol darstellen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft werden sie jedoch aufgrund des erhöhten Risikos von Komplikationen beim Fetus nicht mehr empfohlen. Zu klären ist, ob bereits bei einer länger dauernden Einnahme im 2. Trimenon ein erhöhtes Risiko für den Fetus besteht. Dazu gibt es aktuell wenige Daten. Für Paracetamol, welches als gut untersuchtes Mittel auch in der Spätschwangerschaft empfohlen wird, soll die Sicherheit in Hinblick auf definierte Endpunkte beim Fetus überprüft werden.
Wissenschaftliche Kurzbeschreibung
Aufgrund der hohen Prävalenz von Schmerzen werden Analgetika auch in der Schwangerschaft häufig benötigt und eingesetzt. Paracetamol gilt als sicher und wird als Mittel der Wahl während der gesamten Schwangerschaft empfohlen. Im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft bieten nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID), wie z.B. Ibuprofen, eine gut untersuchte Alternative zu Paracetamol. Im 3. Trimenon sollten diese jedoch aufgrund der Prostaglandin-antagonistischen Wirkung und der Gefahr eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli sowie potentieller fetaler Nierenschädigung nicht mehr angewendet werden. Zu klären ist, ob bereits bei einer länger dauernden Einnahme im 2. Trimenon ein erhöhtes Risiko für den Fetus besteht. Systematische Daten sind hierzu unzureichend. Zudem soll für Paracetamol, welches als gut untersuchtes Analgetikum auch in der Spätschwangerschaft angewendet wird, die Sicherheit in Hinblick auf definierte fetale Endpunkte überprüft werden. Studien haben gezeigt, dass Paracetamol, ähnlich potent wie Ibuprofen oder Indomethacin, in der medikamentösen, postpartalen Therapie des persistierenden Ductus arteriosus Botalli (PDA) bei Frühgeborenen ist. Daher sind hier weitere Analysen zur Sicherheit von Paracetamol im 3. Trimenon notwendig, um eventuell assoziierte fetotoxische Effekte zu identifizieren und eine adäquate Risikoabschätzung zu ermöglichen. Grundlage der Untersuchung sind die im Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie erfassten Datensätze (2008 bis einschl. 2017).
Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem
- Freitext:
- MedDRA - 10049996 Frühzeitiger Verschluss des ductus arteriosus
- Freitext:
- MedDRA - 10013808 Stenose des Ductus arteriosus fetal
- Freitext:
- MedDRA - 10034130 Offener Ductus arteriosus (PT, 21.0)
- Freitext:
- MedDRA - 10030289 Oligohydramnion
- Freitext:
- MedDRA - 10066470 Anhydramnion
- Freitext:
- MedDRA - 10042062 Totgeburt
- Freitext:
- MedDRA - 10055690 fetaler Tod
- Freitext:
- MedDRA - 10050701 Angeborene pulmonale Hypertonie
- Freitext:
- MedDRA - 10038447 Nierenversagen Neugeborenes
- Freitext:
- MedDRA - 10049778 Anurie Neugeborenes
- Freitext:
- MedDRA - 10030302 Oligurie
- Gesunde Probanden:
- Kein Eintrag
Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen
- Arm 1:
- Dokumentierte Schwangerschaftsverläufe mit Exposition von Paracetamol im 3. Trimenon. Exposition mit NSAID (nicht-steroidale Entzündungshemmer), Cox2-Inhibitoren (Coxibe), Acetylsalicylsäure (ASS) in analgetischer Dosierung oder Metamizol im 2./3. Trimenon nicht erlaubt.
- Arm 2:
- Dokumentierte Schwangerschaftsverläufe mit Exposition von Paracetamol im 1./2. Trimenon, aber nicht im 3. Trimenon. Exposition mit NSAID, Cox2-Inhibitoren (Coxibe), Acetylsalicylsäure (ASS) in analgetischer Dosierung oder Metamizol im 2./3. Trimenon nicht erlaubt. (Vergleichsgruppe für Arm 1).
- Arm 3:
- Dokumentierte Schwangerschaftsverläufe mit Exposition von NSAID, Cox2-Inhibitoren (Coxibe), Acetylsalicylsäure (ASS) in analgetischer Dosierung oder Metamizol im 2. und 3. Trimenon. Paracetamol-Koexposition während der gesamten Schwangerschaft erlaubt.
- Arm 4:
- Dokumentierte Schwangerschaftsverläufe mit Exposition von NSAID, Cox2-Inhibitoren (Coxibe), Acetylsalicylsäure (ASS) in analgetischer Dosierung oder Metamizol ausschließlich im 1. Trimenon und/oder Koexposition mit Paracetamol in der gesamten Schwangerschaft. (Vergleichsgruppe für Arm 3).
Endpunkte
- Primärer Endpunkt:
- 1) Die Rate an fetotoxischen Auswirkungen nach Exposition mit Paracetamol im 3. Trimenon soll untersucht werden. 2) Die Rate an fetotoxischen Auswirkungen nach Exposition mit NSAIDs im 2. und 3. Trimenon soll untersucht werden. Die primären fetotoxischen Endpunkte umfassen: Pränatale Ductus arteriosus-Konstriktion, offener Duktus arteriosus nach Geburt, primäre pulmonale Hypertonie des Neugeborenen, späte Fehlgeburten bzw. Totgeburten nach Wirkstoffexposition. Die Ersterhebung der Daten erfolgt zum Zeitpunkt der Beratung mittels strukturierter Fragebögen. Circa acht Wochen nach dem errechneten Entbindungstermin wird ein weiterer Fragebogen verschickt, um den Schwangerschaftsausgang inklusive kindlicher Daten zu erfassen.
- Sekundärer Endpunkt:
- Optional: Die sekundären fetotoxischen Endpunkte umfassen: Oligohydramnion, renale Funktionsstörung beim Neugeborenen, weitere neonatale Charakteristika (z.B. Frühgeburt)
Studiendesign
- Studienzweck:
- Prävention
- Retrospektiv/Prospektiv:
- Kein Eintrag
- Studientyp:
- Nicht-interventionell
- Längsschnitt/Querschnitt:
- Kein Eintrag
- Studientyp nicht-interventionell:
- Kein Eintrag
Rekrutierung
- Status der Rekrutierung:
- Rekrutierung abgeschlossen, Studie abgeschlossen
- Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
- Kein Eintrag
Rekrutierungsorte
- Rekrutierungsländer:
-
- Deutschland
- Anzahl Prüfzentren:
- Monozentrisch
- Rekrutierungsstandort(e):
-
- Universitätsklinikum Charité Universitätsmedizin Berlin Berlin
Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl
- Geplanter Studienstart:
- Kein Eintrag
- Tatsächlicher Studienstart:
- 01.01.2008
- Geplantes Studienende:
- Kein Eintrag
- Tatsächliches Studienende:
- 31.12.2019
- Geplante Teilnehmeranzahl:
- 4200
- Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
- 4000
Einschlusskriterien
- Geschlecht:
- Weiblich
- Mindestalter:
- kein Mindestalter
- Höchstalter:
- kein Höchstalter
- Weitere Einschlusskriterien:
- Für die exponieren Kohorten und Kontrollkohorten gilt: Eingeschlossen wurden Schwangerschaften, bei denen zum Zeitpunkt der ersten Beratung (Erstkontakt) weder der Ausgang der Schwangerschaft noch Ergebnisse einer pathologischen pränatalen Diagnostik bekannt waren. Eine Auswertung dieser prospektiv erfassten Schwangerschaftsverläufe kann deshalb zur Risikoabschätzung der definierten Endpunkte herangezogen werden. Ein abgeschlossenes Follow-up muss vorliegen. Grundlage der Untersuchung sind die im Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie erfassten Datensätze (2008 bis einschl. 2017).
Ausschlusskriterien
Retrospektiv erfasste Fälle (Schwangerschaftsausgang oder vorgeburtliche Diagnostik waren zum Zeitpunkt des Erstkontakts bereits bekannt)
Adressen
Initiator der Studie (Primärer Sponsor)
- Adresse:
- Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie, Charité Universitätsmedizin BerlinProf. Dr. med. Christof SchaeferAugustenburger Platz 113353 BonnDeutschland
- Telefon:
- Kein Eintrag
- Fax:
- Kein Eintrag
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- Kein Eintrag
- Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
- Ja
Kontakt für wissenschaftliche Anfragen
- Adresse:
- Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie Charité Universitätsmedizin BerlinPD Dr. med. Katarina DatheAugustenburger Platz 113353 BerlinDeutschland
- Telefon:
- 004930450525743
- Fax:
- 004930450525902
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- https://www.embryotox.de/
Kontakt für allgemeine Anfragen
- Adresse:
- Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie Charité Universitätsmedizin BerlinPD Dr. med. Katarina DatheAugustenburger Platz 113353 BerlinDeutschland
- Telefon:
- 004930450525743
- Fax:
- 004930450525902
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- https://www.embryotox.de/
Wissenschaftliche Leitung (PI)
- Adresse:
- Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie Charité Universitätsmedizin BerlinPD Dr. med. Katarina DatheAugustenburger Platz 113353 BerlinDeutschland
- Telefon:
- 004930450525743
- Fax:
- 004930450525902
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- https://www.embryotox.de/
Finanzierungsquellen
Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)
- Adresse:
- Bundesinstitut für Arzneimittel und MedizinprodukteKurt-Georg-Kiesinger-Allee 353175 BonnDeutschland
- Telefon:
- Kein Eintrag
- Fax:
- Kein Eintrag
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- http://www.bfarm.de/cln_103/DE/Home/home_node.html
Ethikkommission
Adresse der Ethikkommission
- Adresse:
- Ethikkommission der Charité – Universitätsmedizin BerlinCharitéplatz 110117 BerlinDeutschland
- Telefon:
- (+49)30-450517222
- Fax:
- (+49)30-450517952
- Kontakt per E-Mail:
- Kontakt per E-Mail
- URL der Einrichtung:
- Kein Eintrag
Votum der federführenden Ethikkommission
- Votum der federführenden Ethikkommission
- Antragsdatum bei der Ethikkommission:
- 21.06.2018
- Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
- EA2/129/18
- Votum der Ethikkommission:
- Zustimmende Bewertung
- Datum des Votums:
- 27.08.2018
Weitere Identifikationsnummern
- Andere Primär-Register-ID:
- Kein Eintrag
- EudraCT-Nr.:
- Kein Eintrag
IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten
- Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
- Nein
- IPD Sharing Plan:
- Kein Eintrag
Studienprotokoll und weitere Studiendokumente
- Studienprotokolle:
- Kein Eintrag
- Abstract zur Studie:
- Kein Eintrag
- Weitere Studiendokumente:
- Kein Eintrag
- Hintergrundliteratur:
- Kein Eintrag
- Verwandte DRKS-Studien:
- Kein Eintrag
Veröffentlichung der Studienergebnisse
- Geplante Publikation:
- Kein Eintrag
- Publikationen/Studienergebnisse:
- Dathe K, Frank J, Padberg S, Hultzsch S, Meixner K, Beck E, Meister R, Schaefer C. Negligible risk of prenatal ductus arteriosus closure or fetal renal impairment after third-trimester paracetamol use: evaluation of the German Embryotox cohort. BJOG. 2019; 126(13):1560-7
- Dathe K, Frank J, Padberg S, Hultzsch S, Beck E, Schaefer C. Fetal adverse effects following NSAID or metamizole exposure in the 2nd and 3rd trimester: an evaluation of the German Embryotox cohort. BMC Pregnancy and Childbirth. 2022; 22(1):666
- Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
- 07.08.2019
- DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
- 31.01.2023
Grundlegende Ergebnisse
- Basic Reporting/Ergebnistabellen:
- Kein Eintrag
- Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
- siehe Abstracts: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31310697/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36028798/