Integrierte, sektorenübergreifende Psychoonkologie

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00015326
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
30.10.2018
Letzte Aktualisierung in DRKS:
15.01.2019
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

isPO

Internetseite der Studie

http://www.ispo.info

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Jährlich erkranken über 420.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Die Diagnose und Behandlung sind - neben der körperlichen Belastung - für viele Betroffene auch emotional und psychisch sehr belastend. Eine stabile emotionale und psychische Situation von Krebspatienten kann die Wirksamkeit der medizinischen Therapien und damit die Heilungschancen unterstützen. Das Projekt isPO zielt darauf, Unsicherheiten, Ängste und Depressionen von Krebspatientinnen und -patienten zu verringern und die Selbsthilfe zu fördern. Dafür arbeiten die beteiligten niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen, und die beteiligten Krankenhäuser in den Versorgungsnetzwerken an 4 Standorten in Nordrhein-Westfalen eng zusammen. An der sogenannten psychoonkologischen Versorgung sind ehemals von Krebs betroffene Personen, psychosoziale Fachkräfte (u.a. Sozialarbeiter) und Psychotherapeuten beteiligt. Die Patienten werden unter Einsatz von Früherkennungsinstrumenten (Fragebögen) einer von vier Versorgungsstufen zugeteilt. Entsprechend des individuellen Bedarfs erhalten die Patienten von einer ehemals von Krebs betroffenen Person Informationen zu Fragen "Rund um Krebs", werden von einer psychosozialen Fachkraft oder einem Psychotherapeuten begleitend unterstützt. Durch dieses Vorgehen bietet das isPO-Projekt eine individualisierte und auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnittene Versorgung. Mit dem Projekt sollen folgende Ziele erreicht werden: Patientenbezogenes Ziel: Reduktion der psychischen Beanspruchungsreaktionen (Angst und Depression) von Krebspatientinnen und -patienten innerhalb des ersten Jahres nach Erstdiagnose. Systembezogenes Ziel: Bereitstellung eines qualitativ hochwertigen psychoonkologischen Versorgungsprogramms für die sektorenübergreifende Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Bisher ist eine sektorenübergreifende, psychoonkologische Versorgung in Deutschland nicht realisiert und das existierende Angebot kommt nur bei wenigen Betroffenen an. Daher soll in einer Projektlaufzeit von 48 Monaten in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf an vier Versorgungsnetzwerken (onkologische Zentren und niedergelassene Ärzte) eine integrierte, sektorenübergreifende psychoonkologische Versorgung von Patienten mit einer Krebserstdiagnose entwickelt, implementiert und evaluiert werden. Grundlage des Programms sind die Empfehlungen der S3-Leitlinie "Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten" und die Handlungsziele des Nationalen Krebsplans. Je nach individuellem Bedarf erhält der Patient unter Einbeziehung der Krebs-Selbsthilfe eine psychosoziale und/-oder psychoonkologisch-psychotherapeutische Versorgung. Hierfür werden die Patienten nach einem psychologischen Screening einer der vier Versorgungsstufen zugeteilt. Hierdurch soll eine individualisierte, bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet werden. In einem quasi-experimentellen Design mit Vergleich von Kontroll- und Interventionsgruppe wird auf Basis des „regression discontinuity design“ (RDD) als primärer Endpunkt die klinisch signifikante Reduktion von Angst und Depression nach 12 Monaten mit Hilfe der "hospital anxiety and depression scale" (HADS) untersucht. Hierbei werden Patienten mit gestufter psychosozialer Betreuung (Kontrollgruppe; Stufe 1 und 2) Patienten mit gestufter psychoonkologisch-psychotherapeutischer Betreuung (Interventionsgruppe; Stufe 3a und 3b) gegenübergestellt. Das RDD beruht auf der Annahme der lokalen Randomisierung am Schwellenwert. Mittels des RDD wird an der HADS-Schwelle > 14 auf eine Unstetigkeit und damit einen Behandlungseffekt hin analysiert. Zudem werden in einem einheitlichen Versorgungskonzept die Ansätze der Krebs-Selbsthilfe, der psychosozialen Versorgung sowie der psychoonkologischen Psychotherapie zusammengeführt, operationalisiert und in die onkologische Versorgungspraxis integriert. Verbindliche Versorgungsstrukturen eines Netzwerkes aus Einrichtungen des stationären und ambulanten Sektors werden gebildet. Neben dem Versorgungskonzept werden ein Qualitätsmanagementsystem und ein IT-gestütztes Dokumentationssystem entwickelt. Zur umfassenden Bewertung wird die neue Versorgungsform prospektiv, formativ und summativ auf Basis eines Mixed-Methods-Designs evaluiert. Neben der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität werden auch die Programmwirksamkeit und die Implementierung des Programms bewertet. Hierfür werden im Rahmen der externen Evaluation u.a. Zufriedenheit, Erwartungen und Erfahrungen der Patienten und Mitarbeiter auf Basis von Befragungen und Interviews umfassend analysiert. Die Erkenntnisse der Evaluation fließen in die kontinuierliche Optimierung des isPO-Programms ein. Bei erfolgreicher Durchführung und positiver Evaluation soll das Programm zur flächendeckenden Dissemination und Implementierung bereitgestellt werden.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
C00-C97 - Bösartige Neubildungen
Freitext:
Depressivität, Ängstlichkeit, Psychosoziale Probleme
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Stufe 1: Beratungsgespräch durch Onkolotsen (Informationsgespräch und Aushändigung von wohnortbezogenem Informationsmaterial zu Selbsthilfeangeboten).
Arm 2:
Stufe 2: Psychosoziale Versorgung (Aktivierung zur Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten durch eine psychosoziale Fachkraft, Erstellung und Umsetzung eines auf die individuellen Bedürfnisse angepassten psychosozialen Hilfeplans).
Arm 3:
Stufe 3a: Psychoonkologisch-psychotherapeutische Versorgung (psychoonkologische Einzelgespräche mit Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten zur Identifikation und Modifikation dysfunktionaler Kognitionen und Verhaltensweisen zur Reduktion von Depressivität und Ängstlichkeit).
Arm 4:
Stufe 3b: Psychoonkologisch-psychotherapeutische und psychosoziale Versorgung (psychoonkologische Einzelgespräche zur Identifikation und Modifikation dysfunktionaler Kognitionen und Verhaltensweisen zur Reduktion von Depressivität und Ängstlichkeit bei gleichzeitiger Aktivierung zur Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten durch eine psychosoziale Fachkraft, Erstellung und Umsetzung eines auf die individuellen Bedürfnisse angepassten psychosozialen Hilfeplans).

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Primärer Endpunkt sind die Depressivität und Ängstlichkeit der Betroffenen nach 12 Monaten, gemessen mit der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS).
Sekundärer Endpunkt:
Sekundäre Endpunkte sind: 1. Der Einsatz von Emotionsregulationsstrategien (gemessen mit dem Fragebogen zur Kognitiv-Emotionalen Auseinandersetzung mit Krebs (KEA-K)) und die Reduktion von psychosozialen Risiken (gemessen mit dem Fragebogen zu Psychosozialen Risiken (PSR)) im Zusammenhang mit der Krebserkrankung, gemessen zu T1, T2 und T3. 2. Die Struktur-, Prozess-, und Versorgungsqualität aus Sicht der Mitarbeiter und Patienten sowie hemmende und fördernde Faktoren der Implementierung: postalische Befragungen der Patienten (n = 3.484) zu T2 und T3 und projektbegleitende Fokusgruppen mit Patienten (n = 4); postalische Befragungen der Mitarbeiter (n~100) sowie projektbegleitende Fokusgruppen (n = 8) und Leitfadeninterviews (n ~ 16) mit Mitarbeitern. 3. Subgruppenanalysen: gesundheitsbezogene Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit der psychoonkologischen Versorgung (Sekundärdatenanalyse GKV-Routinedaten).

Studiendesign

Studienzweck:
Gesundheitssystemforschung
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, nicht randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Andere
Studienphase:
IV
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Parallelverteilung
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Köln
  • Klinik GFO Kliniken Troisdorf
  • Klinik Kliniken Maria Hilf GmbH Mönchengladbach
  • Klinik Johanna-Etienne-Krankenhaus gGmbH Neuss

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.11.2018
Tatsächlicher Studienstart:
15.01.2019
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
3484
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
Patienten mit Erstdiagnose Krebs, deren gesetzliche Krankenkasse einen Vertrag der Besonderen Versorgung im Rahmen von isPO mit dem zuständigen Versorgungsnetzwerk abgeschlossen hat, die über ausreichende Kenntnisse in der deutschen Sprache in Wort und Schrift verfügen und die uneingeschränkt geschäftsfähig sind.

Ausschlusskriterien

Personen, die nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift verfügen. Weiterhin werden Patientinnen und Patienten ausgeschlossen, wenn ihre klinische Situation eine Versorgung im Rahmen von isPO nicht ermöglicht.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Bereich Klinische PsychoonkologiePsychoonkologische Versorgungsforschung
PD Dr. Michael Kusch
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Deutschland
Telefon:
+49(0)221-478-87410
Fax:
+49(0)221-478-97191
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innere1.uk-koeln.de/forschung/arbeitsgruppen-labore/ag-psychoonkologische-versorgungsforschung/
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Bereich Klinische PsychoonkologiePsychoonkologische Versorgungsforschung
PD Dr. Michael Kusch
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Deutschland
Telefon:
+49(0)221-478-87410
Fax:
+49(0)221-478-97191
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innere1.uk-koeln.de/forschung/arbeitsgruppen-labore/ag-psychoonkologische-versorgungsforschung/

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Bereich Klinische PsychoonkologiePsychoonkologische Versorgungsforschung
PD Dr. Michael Kusch
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Deutschland
Telefon:
+49(0)221-478-87410
Fax:
+49(0)221-478-97191
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innere1.uk-koeln.de/forschung/arbeitsgruppen-labore/ag-psychoonkologische-versorgungsforschung/

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Bereich Klinische PsychoonkologiePsychoonkologische Versorgungsforschung
PD Dr. Michael Kusch
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Deutschland
Telefon:
+49(0)221-478-87410
Fax:
+49(0)221-478-97191
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innere1.uk-koeln.de/forschung/arbeitsgruppen-labore/ag-psychoonkologische-versorgungsforschung/

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss
Wegelystraße 8
10623 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
https://innovationsfonds.g-ba.de/

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln
Gleueler Str. 269
50935 Köln
Deutschland
Telefon:
+49-221-478 82900
Fax:
+40-221-478 82905
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
21.03.2018
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
18-092
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
15.10.2018

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Kein Eintrag
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Bussmann & Vaganian, Kusch, Labouvie, Gerlach & Cwik (2018). Angst und Emotionsregulation bei Krebspatienten. Psychotherapeut, 63(3), 194-203. Doi: 10.1007/s00278-018-0283-3
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag