Spice II Plus: Akute Vergiftungen durch neue synthetische Cannabinoide und Stimulantien

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00005093
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
24.07.2013
Letzte Aktualisierung in DRKS:
02.06.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

Spice II Plus

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Seit 2008 sind in Europa zahlreiche neue Designerdrogen im Umlauf- insbesondere synthetische Cannabinoide und Amphetamin-ähnliche Stimulanzien. Sie werden im Internet häufig als legal beworben. Während in den letzten Jahren bereits zahlreiche dieser Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt wurden (zuletzt im Juli 2012), unterliegen andere neue Stoffe (noch) keinen gesetzlichen Regelungen. Produkte mit derartigen Wirkstoffen können dadurch für unerfahrene Konsumenten harmlos erscheinen. In der Studie soll erfasst werden, welche der neuen Drogen zu akuten Vergiftungen führen, die in Akutkliniken behandelt werden müssen. Um die berichteten klinischen Symptome mit der tatsächlich aufgenommenen Substanz zweifelsfrei zu assoziieren, ist ein analytischer Nachweis der Einzelsubstanzen erforderlich. Zusätzlich sollen Konsumumstände, die zu einer erhöhten Toxizität führen können erkannt werden, um Anwender vor akuten Vergiftungen künftig schützen zu können.Es soll untersucht werden, ob das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NPSG) Auswirkungen auf Intoxikationen durch neuartige Designerdrogen (NPS) hat. Es soll zusätzlich geprüft werden, ob es durch die Pandemie Covid-19 zu einer Verschiebung bei Intoxikationen durch neuartige Designerdrogen kommt

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Seit 2008 werden in Europa zunehmend neue Designerdrogen konsumiert. Zwei Drittel der im Jahr 2011 neu über das europäische Frühwarnsystem erfassten Substanzen waren synthetische Cannabinoide und synthetische Cathinone, die Amphetaminähnlich wirken. Während in den letzten Jahren zahlreiche dieser Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt wurden (zuletzt im Juli 2012), unterliegen andere neue Stoffe (noch) keinen gesetzlichen Regelungen. Produkte mit derartigen Wirkstoffen können dadurch für unerfahrene Konsumenten harmlos erscheinen und werden im Internet als legal beworben. Nach dem Konsum der neuartigen Designerdrogen können unerwartete psychische oder körperliche Wirkungen auftreten, die zu einer Inanspruchnahme von notfallmedizinischen Einrichtungen und Giftinformationszentren führen können. Um die berichteten klinischen Symptome mit der tatsächlich aufgenommenen Substanz zu assoziieren, ist ein analytischer Nachweis der Einzelsubstanzen erforderlich. Primäres Studienziel: Erkenntnisse darüber, welche neuartigen Designer-Drogen zur Konsultation medizinischer Notfalleinrichtungen aufgrund unerwünschter Wirkungen führen, sowie über die klinische Symptomatik und den Verlauf (Outcome) im Zusammenhang mit den in analytisch nachgewiesenen Einzelsubstanzen. Erkenntnisse über die Akuttoxizität der neuartigen synthetischen Designerdrogen, insbesondere den sog. Research Chemicals. Toxikologische Bewertung der Substanzen. Erkenntnisse über Konsumumstände, die zu einer erhöhten Toxizität führen können. Analyse der Auswirkungen des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NPSG) auf Drogennotfälle. Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen der Pandemie auf NPS Vergiftungen. Sekundäre Studienziele: Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Drogen oder Medikamenten. Optimierung der Akuttherapie.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

Freitext:
Akute Vergiftungen durch neue Designerdrogen
ICD10:
T40.7 - Cannabis (-Derivate)
ICD10:
T43.9 - Psychotrope Substanz, nicht näher bezeichnet
Gesunde Probanden:
Kein Eintrag

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
Zwei Teile: Teil 1 Retrospektive Recherche in der Datenbank der Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg nach humanen Expositionen mit neuartigen Designerdrogen (Cathinonderivate und andere bis 2007 in der Datenbank der VIZ nicht erfassten neuartige Designerdrogen) sowie sog. Kräutermischungen, die zu einer Konsultation medizinischer Notfalleinrichtungen geführt haben. Abgleich dieser Fälle mit Analytikfällen des Instiutes Rechtsmedizin der Uniklinik Freiburg in pseudonymisierter Form. Erfasster Zeitraum 02/2011 – 04/2013 bezogen auf Kräuterermischungen bzw. 01.01.2008 – 30.04.2013 bezogen auf die übrigen Designerdrogen. Teil 2- prospektiv: prospektive Beobachtungsstudie von akuten Vergiftungen durch neuartige synthetische Designer-Drogen (insbesondere synthetische Cannbinoide und Cathinone, sowie sog. Research Chemicals) und andere bis 2007 in der Datenbank der VIZ nicht erfasste neuartige Designerdrogen. Akute Vergiftungen bei klinisch vermuteter Aufnahme neuartiger oder unbekannter Desigerdrogen. Erfasste Daten: Fallnummer (pseudonymisiert), Anrufertyp (Arzt aus Krankenhaus, Notfallpraxis, Notarzt), Jahr der Erstberatung, Alter (Jahre), Geschlecht, Gewicht, Hauptnoxe (Name der Droge/Reinsubstanz, Dosis (wenn bekannt), Nebennoxe(n) (Substanz, Dosis), Latenzzeit, Art und Umstände der Exposition, Aufnahmeweg (inhalativ, oral), Symptomatik, Verlauf , empfohlene und durchgeführte Diagnostik (incl. toxikologische Analytik falls durchgeführt) und Therapie (ambulant? stationär? spezifische Therapie? Dauer einer stationären Therapie in Tagen), Risikofaktoren (Vorerkrankungen, Begleitnoxen) – soweit bekannt. Bewertung der Daten mit Kausalitätsbeurteilung, Gewichtung des Schweregrades nach PSS [Persson 1998]

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Primäres Studienziel: Erkenntnisse darüber, welche neuartigen Designer-Drogen zur Konsultation medizinischer Notfalleinrichtungen Aufgrund unerwünschter Wirkungen führen, sowie über klinische Symptomatik und Verlauf (Outcome) in Zusammenhang mit den in einer toxikologischen Analytik nachgewiesenen Einzelsubstanzen. Erkenntnisse über die Akuttoxizität synthetischer Cannabinoide und anderer neuartiger synthetischer Designerdrogen. Toxikologische Bewertung der Substanzen. Erkenntnisse über Konsumumstände, die zu einer erhöhten Toxizität führen können.
Sekundärer Endpunkt:
Sekundäre Studienziele: Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Drogen oder Medikamenten. Verbesserung der Akutberatung im Notfall

Studiendesign

Studienzweck:
Prävention
Retrospektiv/Prospektiv:
Kein Eintrag
Studientyp:
Nicht-interventionell
Längsschnitt/Querschnitt:
Kein Eintrag
Studientyp nicht-interventionell:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg im Breisgau

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
Kein Eintrag
Tatsächlicher Studienstart:
14.08.2013
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
250
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
kein Mindestalter
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
-Exposition mit neuartigen synthetischen Designer-Drogen insbesondere Cathinonderivate und sog. Research Chemicals und anderer bis 2007 in der Datenbank der VIZ nicht erfassten neuartigen Designerdrogen sowie von synthetischen Cannabinoiden und bei klinisch vermuteter Aufnahme neuartiger oder unbekannter Designerdrogen -Anschließende Konsultation einer medizinischen Notfalleinrichtung. - Zustimmung zur Studienteilnahme.

Ausschlusskriterien

Laienanfragen Ablehnung der Studienteilnahme.

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Vergiftungs-Informations-Zentrale, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum
Breisacher Str. 86b
79110 Freiburg
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.giftberatung.de
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Vergiftungs-Informations-Zentrale
Dr. med. Maren Hermanns-Clausen
Breisacher Str. 86b
79110 Freiburg
Deutschland
Telefon:
+ 49 761/19240
Fax:
+ 49 761/270 44570
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.giftberatung.de

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Vergiftungs-Informations-Zentrale
Uwe Stedtler
Breisacher Str. 86b
79110 Freiburg
Deutschland
Telefon:
+ 49 761/19240
Fax:
+49 761/270 44570
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.giftberatung.de

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Vergiftungs-Informations-Zentrale
Dr. med. Maren Hermanns-Clausen
Breisacher Str. 86b
79110 Freiburg
Deutschland
Telefon:
+ 49 761/19240
Fax:
+ 49 761/270 44570
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.giftberatung.de

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Rochusstr. 1
53123 Bonn
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
European Commission, Directorate-General for Research and Innovation
ORBN 2/65
B-1049 Brussels
Belgien
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethik-Kommission der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Engelberger Str. 21
79106 Freiburg
Deutschland
Telefon:
+49-761-27072600
Fax:
+49-761-27072630
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
31.05.2013
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
235/13
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
11.06.2013

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
U1111-1145-4535
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Nein
IPD Sharing Plan:
Kein Eintrag

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
XXXIV International Congress of the European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists (EAPCCT) 27–30 May 2014, Brussels, Belgium: 151. Acute intoxications by new psychoactive substances: Patterns of use and circumstances of exposure EU Project SPICE II Plus
XXXV International Congress of the European Association of Poisons Centres and Clinical Toxicologists (EAPCCT) 26–29 May 2015, St Julian ’ s, Malta: 277. Bad trip due to 25I-NBOMe: A case report from the EU Project SPICE II Plus
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Akute Vergiftungen durch neue psychoaktive Drogen im Kindesalter: EU Project „SPICE II Plus“
Hermanns-Clausen M et al: Acute toxicity due to the confirmed consumption of synthetic cannabinoids: clinical and laboratory findings.
Hermanns-Clausen M et al: Acute intoxication by synthetic cannabinoids--four case reports.
Adverse effects after the use of JWH-210 - a case series from the EU Spice II plus project.
Müller D etal: Desoxypipradrol – eine neue (alte) Designerdroge
Hermanns-Clausen M et al: Bad trip due to 25I-NBOMe: a case report from the EU project SPICE II plus.
Franz F et al: Metabolites of synthetic cannabinoids in hair--proof of consumption or false friends for interpretation?
Hermanns-Clausen M et al: Acute side effects after consumption of the new synthetic cannabinoids AB-CHMINACA and MDMB-CHMICA.
Wilde M, Sommer MJ, Auwärter V, Hermanns-Clausen M. Acute severe intoxication with cyclopropylfentanyl, a novel synthetic opioid. Toxicol Lett. 2020 Mar 1;320:109-112.
Grumann C, Henkel K, Stratford A, Hermanns-Clausen M, Passie T, Brandt SD, Auwärter V: Validation of an LC-MS/MS method for the quantitative analysis of 1P-LSD and its tentative metabolite LSD in fortified urine and serum samples including stability tests for 1P-LSD under different storage conditions. J Pharm Biomed Anal. 2019 Sep 10;174:270-276.
Halter S, Angerer V, Röhrich J, Groth O, Roider G, Hermanns-Clausen M, Auwärter V: Cumyl-PEGACLONE: A comparatively safe new synthetic cannabinoid receptor agonist entering the NPS market? Drug Test Anal. 2019 Feb;11(2):347-349
Sommer MJ, Halter S, Angerer V, Auwärter V, Eyer F, Liebetrau G, Ebbecke M, Hermanns-Clausen M: Effect of new legislation in Germany on prevalence and harm of synthetic cannabinoids. Clin Toxicol (Phila). 2022 Oct;60(10):1130-1138.
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag